Montag, 20. Juni 2011

Oh Du Fröhliche!

Die Klimaanlagen surren, die Eiswürfel knacken, das Flimmern der Straßen schafft eine einige Atmosphäre in der Stadt. Es ist Sommer. Und damit auch das berühmte und berüchtigte Loch. Oder doch nicht? Laut Statistik sind ja immer nur ca. 12% aller Menschen in einer Sommerwoche auf Urlaub. Die restlichen 88% arbeiten.

Eines steht außer Zweifel. Wenn das Thermometer über 30 Grad klettert, sinkt unsere Lust, ToDo Listen abzuarbeiten und in Meetings konstruktive Beiträge zu leisten, unter die Schwelle der Wahrnehmung. Aber auch etwas anderes wird in den letzten Jahren immer deutlicher: Die Arbeit wird während des Sommers nicht mehr weniger. Lange Aufgeschobenes steht plötzlich oben auf der Agenda und notwendige Arbeiten zur Schärfung der Klingen für einen heißen Herbst werden erledigt. Und ja, weil immer wieder einer aus der Entscheidungskette nicht da ist, dauert alles ein bisschen länger.

Aber Loch? Selbst Nessie ist aus den News verschwunden, weil uns das globale Netzwerk immer doch noch neue Nachrichten aus selbst den entlegensten Winkeln der Erde ins Haus spült. Nur rund um den 15. August wird’s noch wirklich ruhig, um gleich danach schon die nervöse Hektik vor dem ereignisreichen September zu spüren.

Natürlich brauchen unsere Batterien eine neue Ladung Energie. Natürlich hetzen wir nicht von einem Termin zum anderen. Und selbstverständlich nehmen wir uns beim abendlichen Chill out beim Sommergspritzten ein bisschen mehr Zeit zum Kontemplieren. Aber die Zeiten, in denen das Land stillstand, zwei Monate lang, sind definitiv vorbei.

Nur zur Weihnachten, da gibt es das noch. Ab Anfang oder Mitte Dezember, je nach individueller Feierlaune, stehen alle Hämmer still. Still ist zwar auch die Weihnachtszeit schon lange nicht mehr, aber rund um den 24.12. machen selbst große Firmen noch Betriebsurlaub.

PS.: Vielleicht sollten wir schön langsam darüber nachdenken, dass es dann auch wenig Sinn macht, im Sommer nicht zu werben?