Mittwoch, 24. August 2011

U.A.w.g.

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Aus gegebenem Anlass stellt sich wieder einmal die Frage warum das Thema Kommunikation in der Immobilienwirtschaft nach wie vor eine untergeordnete Rolle spielt.

Der Anlass wiederum wird täglich geliefert. Zum einen wird gejammert, dass wenige Unternehmen neue Büroflächen anmieten. Zum anderen machen aber die Anbieter ebendieser Flächen wenig, nichts oder wenig Ambitioniertes, um ihren potenziellen Kunden zu erklären, WARUM sie überhaupt Standort wechseln sollen. Klar, hört sich mühsam und aufwändig an, aber die Schlaraffenländer mit den gebratenen Tauben haben ohnehin noch nie existiert.

Das beliebteste Argument ist übrigens, dass man sich als kleines Unternehmen Werbung eben nicht so leisten kann. Dem gegenüber stehen Erfolgsstories von Immobilienunternehmern, die durchaus auch klein angefangen haben. Die Jelitzkas, Griesmayers, Strausses, Kallingers, Benkos oder Kerblers – sie alle haben die positive Kraft der Kommunikation immer auch als Teil ihres unternehmerischen Geschicks gesehen.
 
Mangelnde Ressourcen sind ohnehin lediglich eine willkommene Entschuldigung für Trägheit. Wer nicht viel Geld zur Verfügung hat, um den Markt durch schiere Größe und Frequenz zu beeindrucken, muss dies eben durch besondere Originalität wettmachen.

Was natürlich nur dann funktioniert, wenn Kommunikation auf der Prioritätenlist nicht als Unterpunkt von „Allfälliges“ behandelt wird, sondern wichtiger Teil der Strategie ist. Dass Kommunikation Erfolg bringt, beweisen wir selbst als Konsumenten täglich: Die Schlangen vor den Hofer-Filialen beim neuesten Laptop Angebot, die Didi Mateschitz Erfolgsstory, der Harry Potter Hype, der Siegeszug der iphones – keine zufälligen Lotterietreffer sondern die Resultate wohl durchdachter und konsequenter Kommunikationstrategien.

Natürlich hört man im Geiste schon die Widerrufe: „Das ist ja nicht das gleiche, das sind ja Markenartikel!!!“. Wo ist eigentlich der Unterschied? Sind wir Menschen plötzlich andere Menschen, nur, weils um Immobilien geht? Oder gibt es einen anderen Grund, warum Kommunikation in der Immobilienwirtschaft nicht genauso funktionieren sollte, wie bei Red Bull und Co.?

Ich freue mich auf Ihre Widerworte an ronald.goigitzer@epmedia.at oder unter http://www.breitenwirkung.blogspot.com/