Mittwoch, 21. September 2011

Der kleine Maxi.

Der kleine Maxi hat ein ungeahntes, weitreichendes Vorstellungsvermögen. Für Generationen diente er als ironisches Vorbild für Eltern, die dem Nachwuchs die Unsinnigkeit ihrer Ideen zum Lauf der Welt vor Augen führen wollte. „Wie sich der kleine Maxi das vorstellt“ wurde mit einem mitleidigen Lächeln kommentiert. Oft jedoch haben eben diese Bilder in den Köpfen der Kinder mehr als ein Korn der Wahrheit in sich.

Als die Abflussrohre in einem Wohnhaus – vor 3 Jahren – zum ersten Mal verstopft waren, meinte der damals 11 jährige (nennen wir ihn der Einfachheit halber Maxi) zu seiner wehklagenden Mutter: „Ruf doch diesen Verwalter, diesen Dings, an, der ist doch dafür da, dass das Haus funktioniert.“ 36 Monate, unzählige Telefonate, normale und eingeschriebene Briefe, die meisten davon unbeantwortet, und eine Mietminderung später ist das Abflussrohr immer noch verstopft. Dafür wird mit Klage gedroht. Die aktuelle Aussage des nunmehr 14 jährigen würde dem Rotstift des Schimpfwort-Zensors zum Opfer fallen.

Wieder einmal ein schwarzes in der großen Herde der weißen Schafe. Aber auch ein Großteil der der Letztgenannten, also der „Guten“,  zeichnet sich durch vieles aus, nur nicht durch Kommunikation und Dienstleistung am Kunden. Kunde einer Hausverwaltung ist nämlich (auch) der Mieter oder Wohnungseigentümer. Der zahlt ja auch das Honorar. Ideal wäre es so: Der Mieter zieht ein, wird willkommen geheißen, erfährt, wer sein Ansprechpartner ist, wird einmal im Jahr besucht (das spart auch Kosten, weil Mängel früh erkannt werden!), wird regelmäßig informiert und bekommt vielleicht sogar eine Flasche Wein zum 5 jährigen Jubiläum des Wohnungsbezugs. Und wenn er nicht geschieden wird, zahlt er glücklich indexangepasste Miete bis zum Vertragsende. Die Wirklichkeit in der Realitätenbranche ist eine andere.

„Wachstum ist bei Hausverwaltungen nur über den Kauf von Mitbewerbern möglich.“ Oder: „Das Honorar erlaubt es gar nicht, mehr als das notwendigste zu tun.“ Die Besten der Branche beweisen täglich das Gegenteil. Indem Sie offen und transparent kommunizieren, hochwertige Dienstleistung anbieten und so auch der kleine Maxi versteht, wofür das Honorar gezahlt wird.