Dienstag, 4. Januar 2011

ready to rumble.

Willkommen meine Damen und Herren zu diesem denkwürdigen, einzigartigen, unvergleichlichen Kampf zweier Giganten. Kämpfer ohne Furcht und ohne Gnade. Hochtrainiert, stählerne im Schweinwerferlicht glänzende Muskeln, absolute Entschlossenheit - die Schlacht kann beginnen. In der roten Ecke: Vernunft. Und in der blauen Ecke: Gefühl.

Das Duell beginnt im Morgengrauen. Die Kontrahenten stehen einander gegenüber und Gefühl landet seinen ersten Schlag gegen die Nieren: "Nur noch 5 Minuten schlafen..." Nach einem geschickten Konter der Vernunft gegen den Solarplexus wird das Gefühl kurz angezählt: "Gestriegelt und kampelt, im besten Anzug bereit für die Herausforderungen eines schönen Tages.". Gefühl taumelt in die Ecke und kehrt gestärkt durch frisches Adrenalin in die Mitte des Ringes zurück. Zwei aufeinanderfolgende Haken rauben Vernunft den Atem:"Koffer, beweg endlich die oide Kisten!" - "mmm, die Sonnenstrahlen kitzeln die Nase."

12 Stunden später taumeln die beiden durch den Ring. Sie umkreisen einander mit blutunterlaufenen Augen, die Glieder schmerzen, das einzige was sie noch auf den Beinen hält ist der Glauben an den eigenen Sieg. Ein Raunen geht durch die Menge und langsam, ganz langsam beginnt rhythmisches Klatschen. Das Crescendo des immer lauter werdenden Publikums setzt die letzten Kräfte frei. Die Menschen jubeln und schreien sich die Seele aus dem Leib. Gefühl richtet sich auf, hebt die Fäuste und setzt zum alles entscheidenen Schlag an. Die Faust landet mit voller Wucht mitten im Gesicht, Vernunft wankt und geht langsam zu Boden. Angezählt. Knockout.

Wie meistens übrigens, wenn Menschen Entscheidungen treffen. Der Kampf geht auf Biegen und Brechen. Und die Vernunft sorgt nur dafür, dass "der Gegner nicht überheblich" wird. Denn am Ende siegt immer das Gefühl.

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