Montag, 23. April 2012

Audaces fortuna iuvat.


Vor Kurzem hatte ich das große Vergnügen, dem Autor des Sachbuch-Bestsellers „Die Durchschnittsfalle“ live lauschen zu dürfen.- Und launig war es definitv. Markus Hengstschläger schlachtete mit einem Pointenfeuerwerk - ungewohnt für einen Spitzen-Genetiker - das österreichische goldene Lamm des Durchschnitts. 
In der Tat ist es so, dass in diesem Land schon Zufriedenheit herrscht, wenn sich die Nationalmannschaft von Platz 89 auf Platz 77 der FIFA-Weltrangliste verbessert. Dies sei nun einmal so, wir sind ein kleines Land mit schwierigen Rahmenbedingungen und damit basta. (Große Ausnahme: Skirennen. Warum eigentlich?)
Das Sprichwort „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ hat mit Sicherheit seinen Ursprung in unseren Breitengraden. Die besten Köpfe machen sich auf, um anderswo erfolgreich zu sein. Kein Wunder, denn bei uns geht Neues nicht, denn da könnte ja jeder kommen und im Übrigen war das schon immer so. Die so gerne ins Spiel gebrachte Insel der Seligen ist ein einziger Fluch, suggeriert der Befund doch, dass eh alles in Ordnung ist.

Stimmt schon. Uns geht´s gut. Österreich ist sicher und der Schweinsbraten am Sonntag duftet wie eh und je. Trotzdem: Wie lange geht das noch gut? Außer verzweifelten Flüchtlingen und Touristen machen alle einen großen Bogen um unser Kleinod im Herzen Europas. Selbst die viel gepriesene Funktion als Brückenkopf nach Osten sorgt bei internationalen Konzernen nur mehr für mitleidiges Lächeln. Dass wir auch noch die Politiker wählen, die diesem in Watte getauchten „Nur-nicht-auffallen“ optimal gerecht werden, sei nur am Rande erwähnt.

Warum eigentlich? Wieso streben wir nicht mehr nach den Sternen? Wieso sind wir nicht die Besten, bauen die erfolgreichsten Häuser, setzen Maßstäbe im Wohnungsbereich, fördern Innovation in Entwicklung und Planung, trauen uns zu, die Besten zu sein? Denn am Ende gilt doch immer noch: Den Tüchtigen hilft das Glück.

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